
„Selbst planen zu können, wo und wann man ungefähr eine Pause einlegt, gibt einem viel Freiheit."
Stefan ist schon seit 18 Jahren Kraftfahrer. Davor arbeitete er in einer Reparaturwerkstatt. Bei seinem Arbeitsrhythmus ist Stefan fünf Tage unterwegs und danach fünf Tage zu Hause. Zufällig wohnt ein Kollege im gleichen Dorf wie er, sodass sie die perfekten Truck-Partner sind, d. h. sie teilen sich den Lkw und fahren ihn abwechselnd. Die Übergabe des Wagens findet folglich auch im Dorf statt.
Das Leben eines Lkw-Fahrers
Ein Lkw-Fahrer bringt natürlich Waren von A nach B. Allerdings gehört mehr dazu, als nur herumzufahren. So muss sich ein Fernfahrer ständig ums Zeitmanagement kümmern. Vor allem muss er auf seine Lenkzeiten achten, damit er die vorgeschriebenen Pausen einhält. Dann ist es natürlich auch wichtig, dass die Fracht zum vereinbarten Zeitpunkt be- bzw. entladen wird. Als Fahrer spielt man eigentlich den ganzen Tag gegen die Uhr.
Doch Stefan gefällt es, dass er selbst entscheidet, wie er sich seine Zeit einteilt: „Selbst planen zu können, wo und wann man ungefähr eine Pause einlegt, gibt einem viel Freiheit. Wenn man gut vorausplant, kommt man so an die schönsten Orte. Ich verbringe meine Pause immer lieber in der Natur, wo ich noch ein bisschen spazieren gehen kann, statt auf einem Parkplatz an der Autobahn. Man muss aber natürlich trotzdem pünktlich zur Be- und Entladung ankommen.“
Das Frachtgut muss selbstverständlich auch eingeladen werden. Wenn ein Lastwagen beladen wird, achtet der Fahrer darauf, dass der Anhänger korrekt und im richtigen Maße befüllt wird. Zum Beispiel muss das Gewicht gleichmäßig auf alle drei Achsen des Hängers verteilt werden und die Ladung darf die zulässige Höchstmenge nicht überschreiten. So wird eine Überlastung des Anhängers verhindert. Indem er auf die Beladung achtet, trägt der Fahrer auch zur Vermeidung von Verkehrsverstößen, Unfällen und Bußgeldern bei.
Ein Fernfahrer muss viel warten, zum Beispiel während des Be- und Entladens oder wenn es am Entladeort technische Probleme gibt. Jede kleine Verzögerung wirkt sich auf den weiteren Tagesverlauf aus. Was nicht jedem bewusst ist: Ein Lkw-Fahrer muss sich auch mit dem Kraftstoff befassen. Es ist nämlich nicht damit getan, rechtzeitig zu tanken und dann wieder loszubrausen. Um möglichst sparsam und umweltfreundlich zu fahren, muss er auch auf den Verbrauch achten, etwa indem er früher vom Gas geht, statt zu bremsen.
Reichlich Abwechslung
Die Straßen, auf denen ein Fernfahrer unterwegs ist, sorgen für Abwechslung bei der Arbeit. Auf Nebenstraßen gibt es meist mehr zu beachten als auf einer durchgängigen Autobahn. So hat jeder Fahrer seine eigenen Lieblingsstrecken. Für Stefan sind das vor allem Nebenstraßen und Zeeland: „In Zeeland findet man fast überall einen Schlafplatz und die Straßen sind gut und durchgängig. Die Schleichwege in Nordfrankreich und den Ardennen sind auch schön, vor allem mit leerem Wagen, weil man dann ein anderes Fahr- und Straßengefühl hat.“
Stefan fügt hinzu, dass er am liebsten am Wochenende fährt. Dann ist auf den Straßen weniger los und seine Arbeit macht mehr Spaß. Das Fahren an sich ist laut Stefan jede Woche anders, auch wegen der wechselnden Jahreszeiten. Mal fährt man Kartoffeln durch den herbstlichen Regen, mal Möhren durch blühende Blumenfelder und dann wieder Saatgut an Eiszapfen vorbei. Dabei verändert sich nicht nur die Landschaft, sondern auch die Route. Während der Saatgut-Saison gehen viele Touren nach Friesland und Groningen, wo Fahrer sonst eher selten hinkommen.
Nach einem Arbeitstag schließt Stefan seinen Wagen ab. Zufällig war dieser auch der letzte Tag seiner Arbeitswoche. Das bedeutet, dass er den ganzen Lkw aufräumt, um ihn an seinen Truck-Partner zu übergeben. Nach einer kurzen Reinigung in der letzten Pause ist Stefan bereit, um ins Wochenende zu starten. Er fährt den Wagen in sein Heimatdorf, parkt ihn vor der Tür des Kollegen und schließt ab: „Auf ins Wochenende!”
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